Sind die heutigen Bewerbungsprozesse fehlerhaft?
Arbeitgeber auf der ganzen Welt geben jeden Monat Millionen von Dollar für Personalanzeigen aus, um qualifizierte Arbeitssuchende zu gewinnen und um diese schnell und vor allem kostengünstig einzustellen. Da zunehmend programmatische Technologien zur Verbreitung von Stellenanzeigen eingesetzt werden, steckt viel Intelligenz in dem maschinengesteuerten Entscheidungsprozess, der die richtige Stellenanzeige vor den relevantesten Kandidat:innen platziert.
Sobald der Bewerber:in jedoch auf die Stellenanzeige klickt und mit dem Ausfüllen der Bewerbung beginnt, ist die Erfahrung, die dabei gemacht wird, oftmals enttäuschend. Es ist keine Überraschung, dass durchschnittlich 80-90 % der Arbeitssuchenden das Bewerbungsformular auf halbem Weg abbrechen.
Wenn Personalvermittler hochwertige Bewerber:innen aufgrund eines schlecht gestalteten Bewerbungsformulars verlieren, handeln sie in vielerlei Hinsicht unverantwortlich. Das Bewerbungsformular ist eine entscheidende Komponente des Personalmarketing-Trichters - eine, die einen "Klick" effektiv in einen Bewerber:in umwandeln muss.
Dies gilt insbesondere auf dem heutigen Arbeitsmarkt, auf dem die Bewerber:innen aufgrund des knappen Angebots die Qual der Wahl haben. Wenn Sie also ein minderwertiges Bewerbungserlebnis bieten, werden Sie hochwertige Bewerber:innen verlieren, vielleicht sogar an Ihre Konkurrenz.
Dennoch sind die meisten Bewerbungsprozesse auf dem Markt fehlerhaft, oft auf sehr offensichtliche Weise und es ist höchste Zeit, das zu korrigieren. Im Folgenden finden Sie einige der häufigsten Fehler bei der Gestaltung von Bewerbungsformularen sowie Hinweise, wie Sie diese beheben können.

1. Bewerbungsformulare sind (unnötig) lang
Früher glaubte man, dass lange, ausführliche Bewerbungen den Personalverantwortlichen dabei helfen, weniger qualifizierte oder irrelevante Bewerber:innen herauszufiltern, doch in der heutigen schnelllebigen Welt trifft dies nicht mehr zu. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass von den Bewerbern, die ein Bewerbungsformular auf halbem Weg abgebrochen haben, über 82 % angaben, dass der Hauptgrund für ihren Abbruch darin bestand, dass das Formular zu lang und zu mühsam auszufüllen war.
Wie Sie das Problem lösen können:
Kürzen Sie das Bewerbungsformular so, dass es nur die wichtigsten und unerlässlichen Felder enthält, und streichen Sie alle nicht erforderlichen Fragen. Seien Sie gnadenlos beim Definieren und Herausfiltern der nicht notwendigen Fragen. Alternativ können Sie die nicht unbedingt erforderlichen Fragen in einen zusätzlichen fakultativen Abschnitt aufnehmen, der dem Bewerber:in nach Einreichung der Bewerbung vorgelegt wird.
2. Bewerbungsformulare sind nicht für mobile Geräte optimiert
Die meisten Bewerbungsformulare sind auch heute noch in erster Linie für Desktop-Nutzer konzipiert, obwohl allgemein bekannt ist, dass mobile Geräte von Arbeitssuchenden bevorzugt werden.
So könnte die Vorschrift, dass ein Lebenslauf hochgeladen werden muss, für einen Arbeitssuchenden, der einen Computer benutzt, vielleicht funktionieren, aber für einen mobilen Benutzer wird eine solche Vorschrift mit Sicherheit zu einer hohen Zahl von Abbrüchen führen, weil es umständlich ist, einen Lebenslauf zu finden und hochzuladen, der entweder auf dem Gerät (was selten ist) oder in der Cloud gespeichert ist.
Wie Sie das Problem lösen können:
Entwerfen Sie Ihre Bewerbungsformulare so, dass sie für mobile Endgeräte geeignet sind und die besonderen Bedürfnisse der mobilen Nutzer berücksichtigen. Fügen Sie in der mobilen Version Ihres Bewerbungsformulars den "Lebenslauf-Upload" als optional ein oder verzichten Sie ganz darauf (mehr dazu später).
3. Die Bewerber:innen müssen sich zunächst beim ATS registrieren
Bei Bewerbungsformularen, die in den Application Tracking Systems (ATS) eines Arbeitgebers gehostet werden, müssen sich Bewerber:innen häufig zunächst beim ATS registrieren, noch bevor sie das eigentliche Bewerbungsformular erhalten. Ein solcher Prozess ist völlig unnötig, zeitaufwändig und ein weiterer Auslöser für das Abbrechen von Bewerbungen.
Wie Sie das Problem lösen können:
Bieten Sie den Bewerber:innen die Möglichkeit, sich als "Gast" oder über ihre Konten in sozialen Netzwerken (Google, Facebook, LinkedIn) anzumelden. Wenn ein Kandidat:in sich über ein soziales Konto anmeldet, können Sie sogar einige persönliche Daten im Bewerbungsformular vorausfüllen, z. B. den Namen, die E-Mail-Adresse, die Telefonnummer und den Standort.
4. Bewerber:innen sind gezwungen, Informationen auszufüllen, die bereits in ihrem Lebenslauf enthalten sind
In vielen Bewerbungsformularen werden Bewerber:innen aufgefordert, Informationen auszufüllen, die bereits in ihrem Lebenslauf enthalten sind. Das mag es dem Personalverantwortlichen erleichtern, die Bewerber:innen auszusortieren und in die engere Wahl zu nehmen, hat aber für den jeweiligen Bewerber:in den gegenteiligen Effekt - dieser Vorgang wird als mühsam und zeitraubend empfunden.
Wie Sie das Problem lösen können:
Verwenden Sie Technologien zur Lebenslaufanalyse, die Ihren Lebenslauf scannen und relevante Informationen innerhalb von Sekunden und mit einem hohen Maß an Genauigkeit automatisch ausfüllen. Wenn der Bewerber keinen Lebenslauf hat (und das Hochladen des Lebenslaufs obligatorisch ist), kann die Technologie alternativ einen Lebenslauf auf der Grundlage aller vom Bewerber manuell in das Formular eingegebenen Informationen automatisch erstellen.
5. Die Informationen der Bewerber:innen werden nicht genutzt, um ein personalisiertes Erlebnis zu bieten
Bewerber:innen verbringen viel Zeit und Mühe damit, sich über Stellen zu informieren, bevor sie eine Bewerbung ausfüllen. Außerdem geben sie eine Fülle von Informationen über ihren beruflichen Werdegang, ihren Hintergrund, ihre Fähigkeiten und vieles mehr preis. Die meisten Bewerbungsformulare sind statisch und werden nicht auf der Grundlage der angegebenen Informationen personalisiert. Dies ist eine verpasste Gelegenheit.
Wie Sie das Problem lösen können:
Wenn anhand der in der Bewerbung angegebenen Daten festgestellt wird, dass ein Bewerber:in für mehr als eine offene Stelle qualifiziert ist, empfehlen Sie ihm sofort nach dem Ausfüllen der Bewerbung alle anderen ähnlichen oder relevanten Stellen. Auf diese Weise hat er die Möglichkeit, sich in der Zeit, die er zum Ausfüllen eines einzigen Bewerbungsformulars benötigt, auf mehrere Stellen zu bewerben. Ein weiterer Tipp ist die erneute Ansprache von Bewerbern, die ihre Bewerbung abgebrochen haben, durch personalisierte Anzeigen im World Wide Web.
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